Nachverdichtung in Erlangen, Foto: Jan Gemeinholzer (FAU Erlangen-Nürnberg)
FÖRDERPROJEKT

Klimawandel – Wohnen – Gesundheit. Gestaltung von Wohnquartieren im Sinne des Klimaschutzes und der Gesundheitsförderung

Gesund und klimagerecht leben

 

Städte sind Hotspots des Klimawandels. Mit einem steigenden Anteil an globalen Treibhausgasemissionen sind sie sowohl Verursacher des Klimawandels als auch durch Hitzewellen, Luftverschmutzung und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und Infrastruktur stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Angesichts eines großen Siedlungsdrucks und der voranschreitenden Klimakrise stehen viele (Groß)Städte vor der Herausforderung, einerseits Wohnraum zu schaffen und andererseits zunehmender Flächenversiegelung entgegenzuwirken.

 

Projektauftakt mit Regionaler Fachtagung Nachhaltige Stadtplanung, Foto: Mona Freimanis (FAU Erlangen-Nürnberg)

 

Stadtentwicklung in Zeiten des Klimawandels

Da setzen die aktuellen Forschungsarbeiten des Instituts für Geographie der FAU Erlangen-Nürnberg an. In dem Forschungs-Praxis-Projekt werden Gelingensbedingungen für den Stadtumbau in Richtung Nachhaltigkeit identifiziert und ein Transformationsökosystem verschiedener Akteure in Kooperation mit der regionalen Initiative forum1.5 Mittelfranken aufgebaut. Außerdem werden im Rahmen von Quartiersanalysen, die auch die Berücksichtigung von CO2-Bilanzen spezifischer Maßnahmen beinhalten, die lokalen Gesundheitsbedingungen im Klimawandel abgeschätzt. Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird insbesondere das Wohnumfeld zunehmend wichtig. Ausreichend Beschattung und urbanes Grün sind dabei die Hauptfaktoren. Der Klimawandel bewirkt, dass etwa die Gestaltung von wohnumfeldnahem urbanen Grün nicht mehr nur eine Frage der Gesundheitsförderung ist, sondern zu einer akuten Frage der Krankheitsprävention wird. Denn Maßnahmen wie Flächenentsiegelung, Installation von Baumrigolen im Stadtraum, Fassaden- oder Dachbegrünungen und die energetische Sanierung von Gebäuden wirken nicht nur temperaturregulierend, sondern haben auch direkte gesundheitsfördernde Effekte auf psychisch-mentaler und physisch-körperlicher Ebene.

TRÄGER

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Die Stadt der Zukunft muss nachhaltig sein und gesunde Wohnbedingungen für alle schaffen. Aber wie kann das gelingen, wenn gleichzeitig Wohnraum geschaffen werden muss, kommunale Finanzen knapp sind und Personalmangel herrscht? Unser Forschungs-Praxis-Projekt möchte Antworten auf diese drängenden Fragen liefern.
PD Dr. Klaus Geiselhart Projektleiter und Transformationsforscher am Institut für Geographie der FAU Erlangen-Nürnberg

Die Universität als Treiber gesellschaftlicher Entwicklung

Bildungseinrichtungen sind nicht nur in der Forschung und Lehre tätig, sondern wollen mit ihrer Arbeit auch zunehmend in gesellschaftliche Zusammenhänge hineinwirken. Aus diesem Grund steht in dem Forschungs-Praxis-Projekt neben der eigentlichen Forschung auch der Austausch mit relevanten Partnern im Vordergrund. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang der Erfahrungsaustausch auf regionalen Fachtagungen zu verschiedenen relevanten Themen z.B. zur Umsetzung der Schwammstadt-Idee. Der Kontakt zu und unter den Städten soll über verschiedene Veranstaltungsformate weiterhin gestärkt werden, um sie einerseits für eine nachhaltige Stadtplanungspraxis zu sensibilisieren, die gleichermaßen Klimawandel, Wohnen und Gesundheit berücksichtigt und andererseits wichtige Impulse aus der Praxis in die Wissenschaft zurückzuspielen.

Fußgängerzone in Forchheim, Foto: Leah Burgard (FAU Erlangen-Nürnberg)

 

Im Rahmen des Forschungs-Praxis-Projekts sollen gemeinsam mit Stadtplanenden aus insgesamt 7 ober- und mittelfränkischen Städten Bedingungen für das Gelingen der nachhaltigen Transformation von Bestandsquartieren im Sinne des Klima- und Gesundheitsschutzes und der Gesundheitsförderung entwickelt werden. Hierfür begleitet das Team der FAU ausgewählte Quartiersentwicklungsprojekte vor Ort und beteiligt sich u.a. durch die Durchführung und Moderation partizipativer Formate.

Förderdauer

1. Juni 2023-31. Juli 2025