Das Moor am Theikenmeer mit winterlichem Anstrich. Foto: Dr. Andreas Schüring
FÖRDERPROJEKT

Moorschutz am Theikenmeer

Neues Leben im Naturschutzgebiet

 

Zwischen Sonnentau, Wollgras und Orchideen schweben Libellen, gleiten Kreuzottern und flattern unzählige Vogelarten wie Sumpfohreulen, Ziegenmelker oder Bekassine. Moore sind ein wahres Wunderwerk der Natur, ein einzigartiger, unschätzbar wertvoller Lebensraum für viele streng geschützte Tier- und Pflanzenarten. Doch der friedliche Anblick von Mooren trügt. Denn sie sind in Gefahr. Auch das Moor im niedersächsischen Theikenmeer braucht Hilfe.

 

Das Problem: akuter Wassermangel

Entwässerungsmaßnahmen, Torfabbau und der Eintrag von Nährstoffen führten zu dramatischen Veränderungen für das Naturschutzgebiet im Emsland. Die Folgen: Ein besorgniserregender Rückgang der Wasserfläche sowie Überwucherung durch Birken und andere Pflanzen haben das Moor beinahe zerstört und viele Pflanzen- und Tierarten verdrängt. Dabei sind gerade sie als wahre Anpassungskünstler mit verblüffenden Überlebensstrategien eigentlich perfekt an diese nährstoffarme Landschaft angepasst.

 

Renaturierung ist echter Klimaschutz

Mit ihrer Fähigkeit mehr Kohlenstoff zu speichern als alle Wälder des Planeten, stehen Moore in Zeiten des Klimawandels ganz oben auf der Liste der schützenswerten Landschaften. Seit den 1980er Jahren setzt sich der Naturschutzbund Deutschland e.V. – kurz NABU – für den Erhalt des Moores am Theikenmeer ein. Der mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands hat im Rahmen eines umfassenden Renaturierungskonzepts klare Ziele ins Auge gefasst: ausgetrocknete Flächen durch wasserbauliche Maßnahmen wieder zu vernässen, um damit dem unerwünschten Nachwachsen von Birken Einhalt zu gebieten und die Emissionen enormer Mengen klimaschädlicher Treibhausgase zu stoppen.

TRÄGER

Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Damit sich die hochmoortypische Vegetation stabilisieren und ausbreiten kann, wollen wir langfristig alle Wasserabflüsse aus dem Moor verhindern.
Dr. Andreas Schüring ehrenamtlicher Mitarbeiter vom NABU Werlte/Sögel

Durch dieses Engagement konnte in den vergangenen Jahren eine deutliche Verbesserung erreicht werden – es bleibt aber noch viel zu tun. Im Moorschutz braucht man einen langen Atem.

Lebensrettende Investitionen

Über 61,5 Hektar Fläche am Theikenmeer bewahrt der NABU bereits für die Natur. Der Erwerb von Moorflächen ist wesentlich, um die besten Maßnahmen in diesem Schutzgebiet umsetzen zu können. Die Gothaer Stiftung unterstützt den NABU seit Juli 2021 beim Kauf dieser Flurstücke sowie bei zahlreichen weiteren Maßnahmen zur Wiederbelebung dieses einzigartigen Ökosystems. Der Schutz des Moores am Theikenmeer wird ein Jahr lang bis Mitte 2022 gefördert.

Zahlreiche Baumaßnahmen sollen Wasserabflüsse verhindern.
Foto: Dr. Andreas Schüring

 

Das Moor am Theikenmeer bietet Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.
Foto: Dr. Andreas Schüring
Förderdauer

1. Juli 2021 bis 30. Juni 2022