„Natur Natur sein lassen“ lautet das Motto des Nationalen Naturerbes. Foto: Petra Riemann
FÖRDERPROJEKT

Nationales Naturerbe Tilzow auf Rügen

Zurück zum Urwald

 

Damit Wildtiere sich richtig wohl fühlen können, brauchen sie häufig vor allem eines: Platz. Leider ist dieser in vielen Naturgebieten inzwischen Mangelware, weil der Mensch hier immer weiter vordringt. Um seltene Wildtiere zu schützen, muss es deshalb auch Gebiete geben, wo der Mensch nichts zu managen hat.

Aus genau diesem Grund wurde das Nationale Naturerbe geschaffen, das zu den bedeutendsten Naturschutzprojekten Deutschlands zählt. Auf insgesamt 164.000 Hektar Fläche werden so wichtige Lebensräume für Wildtiere erhalten. Dies geschieht zum einen durch die Erhaltung und Entwicklung von Naturwäldern, zum anderen durch Pflege und Nutzung wertvoller, geschützter oder gefährdeter Offenland-Ökosysteme. Zusätzlich werden auch naturnahe Ufer-, Auen- und Gewässerbereiche einschließlich Küstenüberflutungsräume sowie Moore bewahrt und weiterentwickelt. Eines dieser Gebiete ist Tilzow auf der Ostseeinsel Rügen, worauf die Deutsche Wildtier Stiftung seit 2018 ihr Augenmerk gerichtet hat.

TRÄGER

Deutsche Wildtier Stiftung

Als Partner des Nationalen Naturerbes hat die Deutsche Wildtier Stiftung Verantwortung für insgesamt elf Gebiete übernommen und sichert so Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen in Deutschland.
Petra Riemann Deutsche Wildtier Stiftung

Auf 433 Hektar Fläche werden in Tilzow Lebensräume für Wildtiere erhalten.
Foto: Petra Riemann

Wo sich Dachs und Reiher Gutenacht sagen
Die Naturerbe-Fläche Tilzow besteht vorwiegend aus Wald sowie aus Mooren, Kleingewässern und Brüchen. Hier findet man noch Bäume, die teilweise bis zu 160 Jahre alt sind. Seit einigen Jahren achtet die Deutsche Wildtier Stiftung mit großer Hingabe darauf, dass hier Fischotter, Kammmolche, Fledermäuse, zahlreiche Brutvögel und viele andere Wildtierarten auf der 433 Hektar großen Fläche ihre Rückzugsräume haben. Das erklärte Ziel: Zurück zur Natur! In Tilzow wird deshalb echte Waldwildnis erschaffen, damit auch andere Bäume dort alt werden und dadurch Baumhöhlen und Totholz entstehen können – lebenswichtige Refugien und Bruthabitate für die tierischen Bewohner.

 

Den Wald in Ruhe lassen

Der Maßnahmenplan der Deutschen Wildtier Stiftung sieht vor, bereits vorhandene naturnahe Wälder wieder sich selbst zu überlassen, und Monokulturen, wie die reinen Fichten- und Kieferwälder im westlichen Teil des Gebiets, nach und nach wieder in ihren natürlichen Ursprung zu versetzen. Die Gothaer Stiftung unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung bei der regelmäßigen Erfassung von Brutvögeln, bei der Durchführung von Maßnahmen zur Verkehrssicherung und beim langfristigen Fotomonitoring, um bestimmte Bereiche behutsam beobachten zu können. Der Zeitraum für diese geförderten Maßnahmen startete am 1. April 2021 und läuft noch bis Ende 2025.

Zurück zur Wildnis – das Nationale Naturerbe

Die Deutsche Wildtier Stiftung stellt ihr Projekt Nationales Naturerbe vor und gibt Einblicke in die Arbeit eines Natur- und Artenschützers.

Förderdauer

1. April 2021 bis 31. Dezember 2025